In Memoriam
In Gedenken an Anton demmeler
Babenhausen |fs|
„Anton Demmeler legt mit seinen sozialkritischen Theaterstücken die Hand in die Wunden der Gesellschaft und schafft es seit Jahren damit, die Jugend für das Theaterspielen zu motivieren!“ Mit diesem Satz charakterisierte der ehemalige Babenhauser Bürgermeister Theo Lehner Anton Demmeler bei der Verleihung der Bürgermedaille im Jahr 2003. Nun ist Demmeler – kurz nach seinem 71. Geburtstag – verstorben. Nicht nur in der Theaterszene hinterlässt er eine große Lücke.
Der gebürtige Winterrieder, der fast seit vier Jahrzehnten im Fuggermarkt beheimatet ist und hier auch als Lehrer an der örtlichen Hauptschule wirkte, engagierte sich in vielerlei Funktionen für die Bevölkerung der Marktgemeinde.
Er war Spielleiter und Autor
Anton Demmeler war schließlich selbst ein Vollbluttheatermann, wie er in den 15 Jahren als Mitglied im örtlichen Theaterverein, aber auch bei zahlreichen Sketchen mit dem allzu früh verstorbenen Walter Egger immer wieder unter Beweis stellte.
Die Wurzeln der „Schmiere“ liegen aber in den Theatergruppen der Hauptschule, die Demmeler betreute. Dabei improvisierte er stets, gleichgültig ob mit Musicals, Schwarzem Theater, Sprech- oder Marionettenstücken. Zahlreiche der dort Mitwirkenden gehören heute zum Stamm von „Schmiere“.
Bei der Verleihung der Bürgermedaille im Jahr 2003 betonte Theo Lehner, dass Anton Demmeler allein schon dadurch ein Phänomen sei, dass er es Jahr für Jahr verstehe, junge Menschen für das Theater zu gewinnen und sie zu motivieren. Ein Spezifikum sei es dabei, dass Demmeler gerade die Themen aufbereite, die andere von sich schieben. Er lege damit den Finger in die Wunden der Gesellschaft.
Doch auch auf anderen Gebieten engagierte sich Anton Demmeler, beispielsweise beim TSV Babenhausen, in dem er acht Jahre als Übungsleiter die Geschicke der Sparte Faustball mitgestaltete. Über 25 Jahre wirkte er im Pfarrgemeinderat an vorderster Front mit, wobei er als Vater des City-Festes, vor allem der damit verknüpften Kinderspielweise, gilt.
Illertisser Zeitung Nr.299 vom 29.12.2009